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Burrweiler, St. Annakapelle und Trifelsblickhütte

Bald ist November 2013 an der Deutschen Weinstraße. Die Sonne scheint. Der Himmel ist blau, das Laub der Weinberge + Bäume ist goldgelb bis dunkelrot und von einer herbstlichen Färbung, von der man nur träumen kann. Genau die richtige Stimmung also, um einen besonderen Tag zu feiern und einen Ausflug an die Südliche Weinstraße zu planen. Wieso ein besonderer Tag? Stimmt, es gibt keinen besonderen Anlass, einfach nur den, aus einem schönen Tag einen noch schöneren zu machen.  

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Die Umstände erlauben es, kurzfristig die Auszeit zu nehmen. Bei solchem Wetter, bei dieser Farbenpracht von Laub, Himmel und Licht, da fällt das leicht und jetzt ruft die Südpfalz. Ich frage ein paar Jungleute, ob die vielleicht Lust hätten, mir hierbei Gesellschaft zu leisten und erhalte die Zusage. Das sind ideale Voraussetzungen für einen gelingenden Tag. Planen fällt leicht, wenn man im Kopf bereits eine Idee hat oder das Ziel schon kennt.

 

Auf der alten Weinstraße nach Burrweiler

Den Anfang machen wir in Bad Dürkheim. Wir benutzen weder die Umgehungsstraße B 271 noch die A 65 in Richtung Süden, sondern fahren auf der alten Weinstraße durch schmucke Weindörfer, wie Wachenheim, Forst, Deidesheim …, Maikammer, Rhodt u. R., die alle große Namen tragen, über Hainfeld nach Burrweiler. Dabei geht es entlang einer bunt gefärbten Haardt, vorbei an Weinbergen in Goldgelb oder Weinrot (wen wundert´s). Unser Etappenziel ist die St. Annakapelle auf dem Teufelsberg über Burrweiler und die PWV-Hütte, die Trifelsblickhütte, die mitten im Wald an höchst exponierter Stelle liegt. Bei diesem Wetter ist die St. Annakapelle ein Traumziel, denn von hier aus kann man weit in die Rheinebene schauen, bis zum Odenwald und dem Schwarzwald. Traumhaft – ich kenne es ja schon! Und die herrliche Trifelsblickhütte verspricht einen grandiosen Ausblick über den Pfälzerwald bis hin zur Burg Trifels bei Annweiler + darüber hinaus. Im Trifels soll der Sage nach noch immer Kaiser Barbarossa, Friedrich I., seinen langen Schlaf halten und darauf warten, dass eine neue Ära für ihn + alle die den Frieden wollen, anbricht. Doch jetzt erst einmal Burrweiler.

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Der Anstieg zur St. Annakapelle

Von Hainfeld kommend erreichen wir Burrweiler, von dem man erstmals in einer Urkunde um 1275 hört. Das Papier war im Kloster Weißenburg im Elsass, nicht wirklich weit von hier, hinterlegt. In dieser mittelalterlichen Zeit gehört der Flecken zu dem von Frauen, den Zisterzienserinnen, erfolgreich geführten und reichen Kloster Heilsbruck bei Edenkoben. In Burrweiler angekommen, folgen wir der Weinstraße, die im südlichen Teil der Gemeinde einen regelRechten Haken schlägt, dann wieder links und schon sehen wir die St. Anna-Straße, die wir hinauffahren. Auf einem kleinen Parkplatz bleibt das Auto stehen und wir machen uns zu Fuß den Berg hinauf. Vorbei am St. Annagut kommen wir dann bei der St. Annakapelle an. Klar, für Geübte alles kein Thema. Für Stubenhocker geht´s dann halt doch den Berg hinan, wobei Schwitzen schon mal drin ist. Klug also jener, der sich im Zwiebellook auf die Wandersocken macht, damit er sich entschälen kann, wenn´s heiß wird.  

 

Teufelsberg und St. Annakapelle

Die St. Annakapelle befindet sich am Osthang des Teufelsberges. Da ist die Heilige Anna ja grad richtig. Womit besser könnte man dem Teufel auf den Schwanz treten, als mit einer Heiligen! Der Teufelsberg ist knappe 600 Meter hoch, mit schönstem pfälzer Mischwald bekleidet und deshalb für Normalsterbliche nur per pedes erkundbar. An seinem östlichen Hang, da steht die St. Annakapelle und guckt, nein, gar nicht verträumt, sondern sehr selbstbewusst, in die Rheinebene. Die Geschichte berichtet, dass sie Ende des 19. Jhd. erbaut wurde, wobei dem heutigen Bau seit dem 16. Jhd. schon einige andere vorausgegangen waren. Und früher wie heute ist sie eine beliebte Wallfahrts-Kapelle. Die Historie erzählt, dass Anna die Großmama Marias, der Gottesmutter, war und man (ver-)ehrt sie bereits seit dem 6. Jhd. als solche. Doch zum Ende des 15. Jhd. erfuhr Anna als Heilige einen regelrechten Boom, der in manchen Gegenden noch immer anhält. Anna ist die Schutzpatronin vieler Hilfesuchender in Sachen Familie und einigen Berufen. Und sollte einmal im Wald oder sonst wo ein Gewitter gefährlich drohen, dann ist auch hier die Heilige Anna die rechte Ansprechpartnerin. Von Luther weiß man, dass er sie sehr verehrte und große Künstler, z.B. Riemenschneider, Dürer, da Vinci, Jäckel u.v.a. haben sie in Holz, in Farbe und in Stein zudem unsterblich gemacht.   

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Trifelsblickhütte und Pfälzerwald Blick

Von der Kapelle haben wir einen Traumblick in die Rheinebene und nach einer kleinen Pause geht´s weiter, vorbei an der St. Anna-Hütte, einer zu bestimmten Zeiten geöffneten Hütte des Pfälzerwaldvereins, den Berg hinauf in Richtung Trifelsblickhütte. Das zieht sich, nicht wirklich weit oder ewig lang, aber es dauert – für geübte Wanderer ein Klacks. Allerdings, kurz vor der Hütte gibt es eine Steigung, die es zu nehmen gilt. Und wieder bewährt sich der Zwiebellook. Oben erwartet einen dafür der Lohn: Die an Samstagen, Sonn- und Feiertagen geöffnete, bewirtschaftete Trifelsblickhütte lädt mit Tisch´und Bänk´ zur Vesper im Freien ein (obwohl man freilich auch drinnen essen + trinken kann). An klaren Tagen, so wie heute, hat man einen Ausblick über die ewig weiten Hügel des Pfälzerwaldes + einige seiner Burgen, dass es einem den Atem rauben möchte – nur die Alpen oder Fliegen sind schöner. Was red´ ich, man kann das gar nicht miteinander vergleichen.

 

Barbarossa und Richard Löwenherz - Burg Trifels

Wer hier am Geländer stehend seinen Blick nach Süden, Richtung Frankreich + über die waldigen Hügel schweifen lässt, der wird sie zu sehen bekommen. Die mächtige Burg Trifels, in der man einst Richard Löwenherz gefangen hielt. Auch Kaiser Barbarossa, der rotbärtige Kaiser, soll hier, einer jüngeren Sage nach, seinen nächsten Auftritt abwarten. So nämlich sagt´s die pfälzische Sage, wobei andere was anderes sagen. Aber so ist es halt, alles hat immer wenigstens zwei Seiten. In Wahrheit ist der Kaiser Ende des 12. Jhd. auf dem Weg ins Heilige Land in einem Fluss um´s physische Leben gekommen.

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Wir bummeln, gucken, genießen die Aussicht und die Menschen, die die Schönheit des Ortes und der Stunde ebenfalls zu schätzen wissen und lassen uns bei Kaffee und Kuchen Zeit. Es ist einfach nur schön! Dabei gibt es viel zu erzählen, viel zu gucken und irgendwie scheint das für heute zu genügen. So beschließen wir also, bei einem leckeren Mahl in Burrweiler den Ausflug zu beenden, uns nicht zu viel anzugucken, damit sich das vertiefen kann, was uns am meisten beeindruckt. Zwei Stunden vergehen im Handumdrehen und mit einem Mal ist uns kalt und wir machen uns wieder auf die Wandersocken hinab in Richtung Burrweiler.

 

Zurück nach Burrweiler

Auf dem Rückweg beschließen wir, im geschichtsträchtigen Ritterhof zur Rose einkehren zu wollen und uns dort kulinarisch + „ambientisch“ in der Ritterstube verwöhnen zu lassen. Der Ritterhof ist traumhaft gelegen, auch ihn kenne ich bereits. Die Atmosphäre dort stimmt und Speisekarte + Weinkarte ebenfalls. Wir freuen uns darauf. Wertschätzung macht glücklich, vorher wie nachher ...

 

Nachtrag: Sorry, fast alle Bilder sind aus 2010/11 weil ich die digicam sinnvoller Weise zuhause gelassen hatte :))) - doch verschaffen sie wenigstens einen kleinen Eindruck, von dem, was einen erwartet. 

Bad Dürkheim, Oktober 2013